Wiener Staatsanwaltschaft: Häftling gründete während der Flucht eine Partei


Ein 57-jähriger Mann wurde 2021 verhaftet, nachdem er aus einem Gefängnis geflohen war. Seither gibt er sich als ein anderer aus und hat eine eigene politische Partei gegründet. Laut einer aktuellen Berichterstattung von „Krone.at“ soll er zudem Parteispenden einbehalten und Investoren betrogen haben.

WIEN. Der 57-jährige Mann fiel zwei Jahre lang als Flüchtling nicht auf. Er floh nicht nur 2021 während eines Ausgangs aus dem Gefängnis, sondern führte auch ein betrügerisches Doppelleben. Laut dem Bericht von „Krone.at“ könnte er eine ausgeklügelte Strategie verfolgt haben, um sich als wohlhabenden Rechtsanwalt und Geschäftsführer auszugeben.

Er wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen Betruges und anderer Delikte verfolgt. Während seiner Flucht hat er sich unter verschiedenen Alias-Namen vorgestellt und zahlreiche Menschen getäuscht.

Parteigründung

Im Jahr seiner Flucht gründete er die zukunftsorientierte Partei „Ja zu Österreich“. Trotz großer Ambitionen gelang der Partei der Einzug in den Nationalrat nicht. Die Gründung der Partei ermöglichte es ihm allerdings, finanziell zu profitieren.

Der Verdächtige soll dabei über 190.000 Euro betrügerisch ergaunert haben. (Archiv) | Foto: pixabay
Der Verdächtige soll dabei über 190.000 Euro betrügerisch ergaunert haben. (Archiv) | Foto: pixabay

Er soll unter dem Vorwand der Parteifinanzierung drei Darlehensgeberinnen und -geber um insgesamt 190.000 Euro betrogen haben. Berichten zufolge wurde das Geld auf ausländische Konten transferiert. Zudem hat der Mann angeblich 200.000 Euro von Sponsorinnen und Sponsoren für eine nicht existierende Holding in Zypern verwendet, die in keinem offiziellen Register verzeichnet ist.

Wahrnehmung der Schuldlosigkeit

Der Beschuldigte betont, sich keiner Schuld bewusst zu sein. Er behauptet, sich nicht als Anwalt ausgegeben zu haben und dass den Investorinnen und Investoren bewusst war, dass die Firma nur in der Gründung steht. Auch sei er der Meinung, dass die Geldgeberinnen und -geber die Investitionen wieder zurückerhalten sollten.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat den mutmaßlichen Betrüger inzwischen in Untersuchungshaft genommen. Laut einem Zitat der Anklagebehörde von „Krone.at“ hat der Verdächtige sich bereits dem laufenden Strafvollzug durch seine mehrjährige Flucht entzogen.

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