Die Wiener Stadtwerke konnten in 2014 ein positives Ergebnis erzielen. Das Ergebnis lag bei 40,1 Mio. Euro. Damit war der Verlust von 268 Mio. Euro aus 2013, der vor allem von Sonderabschreibungen für Gaskraftwerke verursacht wurde, ausgestanden.
Trotz der erfreulichen Zahlen steht die Wien AG nicht besonders gut da. Der Umsatz ging auf 1,8 Mrd. Euro zurück und verlor damit 7,7 Prozent. Die hohen Temperaturen hätten dazu geführt, dass weniger geheizt wurde. Die Absatzleistungen bezüglich Gas,Wasser und Wärme sanken auf etwa 21.000 Gigawattstunden. Der prozentuale Rückgang lag somit bei 10 %.
Robert Grüneis, der Vorstand für Energie der Wiener Stadtwerke, nahm in einem Interview zu den Problemen des Unternehmens Stellung.
Grüneis, der 1968 geboren wurde, studierte Jura und kam im Jahr 1995 zu den Wiener Stadtwerken. 2008 wurde er Vorstand der Stadtwerke-Tochter Wien Energie und seit 2014 ist er nun Vorstand für Energie bei den Stadtwerken.
Das Ende des Wiener Modells?
Die Wiener Stadtwerke schaffen aus Gaskraftwerken die Energie für die Strom- und Wärmeversorgung. Das ist teuer und der Verkaufspreis gilt als zu niedrig. Ob das Modell noch eine Chance hat, beantwortete Grüneis dahingehend, dass der Gaseinkauf nicht mehr so teuer wäre.
Es gäbe ein zwei Säulensystem, das nicht nur aus den Gas-Wärme-Kraftwerken bestehe, sondern auch aus erneuerbarer Energie und Energieeffizienz. Bei der Gasproduktion wären aber Verluste weiter zu erwarten.
Preiserhöhungen – Eine Möglichkeit?
Die Wiener Stadtwerke bemühen sich bei der EU um eine neue Förderung. Noch fehlt die Zustimmung aus Brüssel. Sollte die vorliegen, so die Ansicht, heißt das, dass jeder Stromkunde zahlen müsse. Das KWK-Punkte-Gesetz wurde notwendig, um die harte Konkurrenz mit den deutschen KWK-Anlagen, die alle gefördert werden, durchzustehen.
Die Angst, dass bei einer Nichtgenehmigung der Förderung durch die EU, auf die Stromkunden Preiserhöhungen zu erwarten sind, beschied Grüneis abschlägig. Sie wären weder vor, noch nach der Wahl im Herbst ein Thema. Die Marktsituation böte keinen Spielraum für Preiserhöhungen.
Kosteneinsparungen und Gefahren für die Arbeitsplätze.
Die Wiener Stadtwerke wollen sich weiterentwickeln. Dazu gehört auch ein Effizienzprogramm namens „Megawatt“ für den Energiebereich. So ist geplant 150 Mio. Euro an Fixkosten einzusparen. Die Ausgabendisziplin soll erhöht und es soll klar gestellt werden, welche Investitionen wirklich Gewinn bringen. Die Rentabilität wird wichtiger als in den Zeiten guter Wirtschaftsaussichten.
Die Einsparungen sollen von Prozessvereinfachungen begleitet werden. Derzeit stehen Systemkosteneinsparungen und die Ausgabendisziplin im Mittelpunkt der Bemühungen. Aussagen, ob Jobs in Gefahr wären, wollte Grüneis nicht machen.
Das Projekt Bezirksjournal.at wird von David Reisner betreut. Da er lange Zeit in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz, im wunderschönen Peggau, aufgewachsen
ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.