Wiens Märkte: Überarbeitete Marktordnung zielt darauf ab, Souvenirstände zu ersetzen


Wiens Märkte erfreuen sich großer Beliebtheit, doch es mangelt an Vielfalt im Angebot an Lebensmitteln. Die Stadt Wien hat daher eine Novelle der Marktordnung beschlossen, die darauf abzielt, die bisherigen Souvenirstände und „Wasabi-Stände“ am Naschmarkt schrittweise durch mehr Lebensmittelstände zu ersetzen.

WIEN. Das Einkaufserlebnis auf Wiens Märkten wird sich bald verändern. Mit einer neuen Marktordnung, die voraussichtlich in etwa sechs Wochen in Kraft treten wird, plant die Stadt Wien, den Souvenirständen einen neuen Kurs zu geben. Anstelle von typischen Reiseandenken wie Tassen, T-Shirts und Miniaturmodellen von österreichischen Wahrzeichen sollen zukünftige Marktstände vor allem dem frischen Lebensmittelangebot dienen.

Betreiber von Souvenirständen erhalten eine Übergangsfrist von drei Jahren, um ihre Produktpalette anzupassen. Sollte es ihnen nicht gelingen, sind sie vom Verlust ihrer Standplätze betroffen. „Mit dieser Maßnahme subventionieren wir nicht nur die Wiener Märkte, sondern möchten auch eine umfassende und vielfältige Nahversorgung gewährleisten. Souvenirs wie Schneekugeln vom Stephansdom sind dabei nicht im Fokus“, so Ulli Sima (SPÖ), Stadträtin für Stadtplanung, in einem Interview mit „Wien heute“.

Vielfalt statt Souvenirs

Die Novelle verfolgt das Ziel, das Angebot an Lebensmitteln und damit die Vielfalt der Produkte auf den Märkten zu erhöhen. Die Stadt wird künftig aktiver mitwirken, wenn es um die Vergabe von Standplätzen für privat errichtete Marktstände, die sogenannten Superädifikate, geht. Bei einem Betreiberwechsel müssen die bisherigen Betreiber dem Marktamt ein Konzept vorlegen, wie sie ihre Standplätze weiterhin nutzen möchten.

Mit der "Anti-Wasabi-Nüsse-Maßnahme" will die Stadt Wien und Stadträtin Sima (SPÖ) mehr Einfluss auf die Wiener Märkte bekommen.  | Foto: HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Von den 123 Ständen am Naschmarkt befinden sich 82 im Besitz der Gemeinde und 41 gelten als Superädifikate. „Mit unserer Aktion, die wir als ‚Anti-Wasabi-Nüsse-Maßnahme‘ bezeichnen, wollen wir aktiver Einfluss auf die Warenvielfalt an den von der Stadt betriebenen Märkten nehmen“, fügte Sima hinzu.

Verlängerte Öffnungszeiten und Wochenmärkte

Ein weiterer Aspekt der neuen Marktordnung betrifft die Öffnungszeiten: Viele Märkte in Wien sollen auf Wunsch der Bezirke verlängerte Öffnungszeiten erhalten. Zudem wird die Winterpause für Wochenmärkte abgeschafft, was bedeutet, dass frisches Obst und Gemüse künftig auch im Winter auf Märkten wie dem Servitenmarkt oder dem Neubaugasse-Markt erhältlich sein wird.

Frisches Gemüse wird es künftig auch im Winter auf Märkten wie dem Servitenmarkt geben.  | Foto: Bazalka

Zusätzlich wird der Mazzucco-Markt in der Seestadt Aspern vom Testmarkt zu einem festen Wochenmarkt aufgestockt und reiht sich damit in die Liste anderer erfolgreicher Märkte ein, die ursprünglich nur probeweise geführt wurden, wie der Alszeilenmarkt in Hernals, der Neubaumarkt im 7. Bezirk und der Matznermarkt in Penzing.

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