Der Fonds Soziales Wien (FSW) bietet kostenlose Beratungen für Menschen an, die unter einer drückenden Schuldenlast leiden und Schwierigkeiten haben, aus dieser Situation herauszukommen. Seit 2021 sind die Anfragen konstant hoch, was auf verschiedene Faktoren, einschließlich einer erhöhten Zahl von Firmenpleiten, zurückzuführen ist, die auch die ehemaligen Mitarbeiter stark betreffen.
WIEN. Unabhängig davon, ob die Schulden selbstverschuldet oder durch äußere Umstände entstanden sind, können Betroffene beim Fonds Soziales Wien (FSW) eine kostenlose Schuldenberatung in Anspruch nehmen. Die Zahlen zeigen, dass seit 2021 die Nachfrage nach diesen Beratungen auf einem konstant hohen Niveau bleibt, und der Geschäftsbericht für 2024 prognostiziert ebenfalls keine Entspannung der Situation.
Wie ursprünglich von „ORF“ berichtet, hat sich die Anzahl der Beratungssuchenden nur minimal reduziert. Im vergangenen Jahr suchten 12.362 Customer die Dienste des FSW auf, während es im Jahr 2023 mit 12.406 leicht gestiegen ist. Seit 2020 liegt die Zahl der Hilfesuchenden über 11.000; im Jahr 2010 waren es noch 9.233 Personen.
Zusätzlich ist die Zahl der gesamten Beratungstermine in diesem Zeitraum deutlich gestiegen. Im Jahr 2020 waren es noch 23.496 vereinbarte Gespräche, im vergangenen Jahr stieg diese Zahl auf 35.925. Aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Situation in Österreich wird auch in den kommenden Jahren mit einem ähnlichen Umfang an Beratungen gerechnet.
Wirtschaftliche Krise begünstigt persönliche Schulden
Die Beratungsstelle hat 2024 insgesamt 5.068 Frauen und 7.230 Männer betreut. Julia Riedler vom FSW erklärt, dass verschiedene Faktoren zur hohen Schuldenlast beitragen. Ein wesentlicher Aspekt ist die aktuelle wirtschaftliche Lage, insbesondere die hohe Zahl an Unternehmensinsolvenzen: „Über ein Drittel der Firmenpleiten in Wien im ersten Quartal stammen aus der Stadt selbst“. Diese Insolvenzen beeinflussen die Lebenssituation ehemaliger Angestellter erheblich.
„Wir sehen, dass viele Menschen nach ihrer Entlassung in finanzielle Schwierigkeiten geraten und dann unsere Hilfe in Anspruch nehmen“, erläutert Riedler.
Vorbeugen, bevor es zu spät ist
Die Verzögerung zwischen Jobverlust und dem Entstehen von Schulden lässt sich häufig darauf zurückführen, dass die Betroffenen anfangs noch über ein gewisses Einkommen verfügen. Dieses schwindet jedoch mit der Zeit, während die Verbindlichkeiten – wie langfristige Kredite oder Raten – bestehen bleiben. „Die Spannung liegt oft in der Tatsache begründet, dass diese regelmäßigen Zahlungen weiterhin fällig sind“, fügt Riedler hinzu.
Generell ist es ratsam, den Service von FSW oder ähnlichen Schuldnerberatungen frühzeitig in Anspruch zu nehmen, bevor die Situation kritisch wird. FSW bietet umfassende, kostenfreie Leistungen an, einschließlich Budgetberatung, die speziell für Personen konzipiert ist, die noch nicht überschuldet sind, aber deren finanzielle Situation angespannt ist.
„Wir möchten den Menschen ans Herz legen, aktiv zu werden, bevor es zu spät ist“, betont Riedler. Für nähere Informationen über die Schuldenberatung und die Angebote des FSW besuche die Webseite fsw.at.
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