Parkettböden verleihen dem eigenen Zuhause ein wohnliches Ambiente und sind zudem überaus strapazierfähig und pflegeleicht. Auch in der farblichen Gestaltung sind die Möglichkeiten vielfältig. Mit welchen Methoden das Einfärben von Parkett funktioniert und was es hierbei zu beachten gibt, erklärt der nachfolgende Ratgeber.
Kann man jeden Parkettboden einfärben?
Bevor es um die konkreten Methoden des Parkettfärbens geht, gilt zunächst die Frage zu klären, ob sich alle Holzarten zum Einfärben eignen. Grundsätzlich lässt sich dies für die klassischen europäischen Parketthölzer (Esche, Buche und Eiche) ohne Einschränkung bejahen. Zu beachten ist allerdings immer, dass das Farbergebnis variieren kann, wenn der Parkettboden schon ein paar Jahren alt ist.
In diesem Fall kann es sein, dass sich innerhalb der Fläche kleine Unregelmäßigkeiten gebildet haben, die sich auch durch gründliches Abschleifen nicht vollständig beseitigen lassen. So erscheinen manche Partien nach dem Färben möglicherweise ein wenig heller oder dunkler. Von einer massiven optischen Beeinträchtigung kann jedoch nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil: Viele Parkettbodenbesitzer sind der Ansicht, die Farbkontraste hätten sogar einen gewissen Charme.
Etwas komplizierter, wenn auch keineswegs unmöglich, ist das Parkett professionell einfärben zu lassen – dies sollten idealerweise Experten durchführen.. Diese Holzart ist für ihr extremes „Saugverhalten“ bekannt, was dazu führen kann, dass das Beizmittel nicht gleichmäßig trocknet. Daher ist es empfehlenswert, Buchenparkett von Fachleuten einfärben zu lassen. Noch ein wenig schwieriger gestaltet sich das Färben von Ahornparkett. Dieses nimmt die Parkettbeize nur bedingt auf und eignet sich daher weniger für die Färbeprozedur. Daher sollte das Farbergebnis zuvor an einem kleinen Teststück getestet werden. Selbiges gilt für Parkettböden aus Tropenhölzern.
Warum Parkettboden einfärben?
Die Gründe, um dem eigenen Parkettboden ein neues Design zu verleihen, können vielfältiger Natur sein. Hierbei spielt nicht nur der persönliche Wunsch nach Veränderung eine Rolle.
Das Parkettfärben kann durchaus auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen:
Werterhaltung des Bodens und somit Wertsteigerung der Immobilie
- Kostengünstige Alternative zur kompletten Bodenerneuerung
- Farbausgleich bei fleckigen Stellen
- Optische Auffrischung für abgenutzt wirkende Böden
- Umsetzung persönlicher Vorlieben: Von Naturfarben bis knallrot ist jeder Farbton möglich.
Parkett einfärben: Welche Methoden gibt es?
Grundsätzlich lässt sich zwischen vier gängigen Methoden unterscheiden, um Parkettboden einzufärben:
1. Färben mit Farbölen
Hierbei handelt es sich um die am weitesten verbreitete Methode. Damit die Farbpigmente wie gewünscht aufgenommen werden können, muss die Oberfläche des Parkettbodens im ersten Arbeitsschritt abgeschliffen werden. Hierzu empfiehlt sich Schleifpapier mit der Körnung 100 bis 120. Beim Feinschliff ist der Einsatz eines Schleifgitters ratsam. Nun erfolgt die Grundierung mit dem gewünschten Farböl. Hierzu benötigt man eine Farbrolle. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde wird das überschüssige Öl abgetragen. Abschließend kommt idealerweise eine Poliermaschine zum Einsatz.
2. Färben durch Beizen
er seinen Parkettboden aufhellen möchte, für den ist Beizen eine gute und vor allem materialschonende Option. Die Strukturen des Parkettbodens werden bei dieser Methode nämlich nicht angegriffen. Damit das Holz die Beize besonders gut aufnimmt, wird der Boden zunächst ein wenig angefeuchtet. Um unschöne Kratzer auf der Oberfläche zu vermeiden, ist es empfehlenswert, für das Auftragen der Beize einen metallfreien Pinsel zu verwenden. Zum Schluss wird der Boden mit einem Speziallack versiegelt.
3. Färben durch Kalken
Eine sehr traditionelle Methode, um Parkettboden einzufärben, ist das Kalken. Die besten Ergebnisse erzielt man mit dieser Vorgehensweise bei einem Eichenholzboden. Grundsätzlich können jedoch alle Holzarten durch Kalken behandelt werden. Im ersten Arbeitsschritt öffnet man die Holzporen mithilfe einer Drahtbürste. Hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, stets in die Richtung der Holzfasern entlangzustreichen. Anschließend wird ein Grundlack aufgebracht. Im nächsten Arbeitsschritt füllt man den Boden mit einer Kalkpaste, welche anschließend gründlich trocknen muss. Danach kann überschüssiger Kalk abgetragen und das Parkett mit einem Lack imprägniert werden.
4. Färben durch Räuchern
Wer sich ein rustikales Ambiente wünscht, kann Parkettboden mit der Räuchermethode bearbeiten. Durch das Räuchern entsteht eine facettenreiche Farbwelt, die den natürlichen Charakter der jeweiligen Holzart hervorhebt. Ausschlaggebend, damit sich das Parkett farblich verändert, ist eine Säure-Basen-Reaktion. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass sie sich nur schwer in den eigenen vier Wänden umsetzen lässt. Bei der häufig zum Einsatz kommenden Kesselräucherung wird das Holz mit Ammoniakdämpfen bearbeitet, wozu ein luftdichter Raum notwendig ist. Daher ist es empfehlenswert, das Parkett bereits vor dem Verlegen entsprechend bearbeiten zu lassen. Die Farbreaktion des Parketts auf die Ammoniakdämpfe hängt übrigens vom Gerbsäuregehalt des Holzes ab und lässt sich im Vorfeld nicht immer zuverlässig vorhersagen.
Tipps & Quellen
Pflege und Schutz für die neue Parkettfarbe
Ganz gleich, ob man eine Firma beauftragt oder das Parkett selber einfärbt: Der Arbeits- bzw. Kostenaufwand ist nicht zu unterschätzen. Von daher ist es verständlich, dass das Farbergebnis möglichst lange halten soll. Unabhängig davon, welche der oben genannten Färbemethoden zum Einsatz gekommen ist, muss das Farbergebnis durch eine passende Versiegelung geschützt werden. Nur so ist bestmöglicher Schutz vor Schmutz und Abnutzung gewährleistet. Eine Versiegelung mit UV-Schutz schützt außerdem vor dem Vergilben und dem Verfärben.
Was ist beim Parkett einfärben besonders zu beachten?
Abschließend sollen noch einmal die fünf wichtigsten Grundregeln für das Einfärben von Parkettboden zusammengefasst werden:
- 1. Bevor mit der Arbeit begonnen werden kann, muss der Parkettboden gründlich gereinigt werden. Das Holz muss gänzlich frei von Staub, Fusseln, Wachs oder altem Parkettöl sein. Dies gilt unabhängig davon, welche Färbemethode zum Einsatz kommt.
- 2. Damit das Holz die Farbe gut aufnimmt, muss es zuvor geschliffen werden. Besonders bei den Übergängen vom Rand zur Fläche sollte man möglichst sorgfältig arbeiten.
- 3. Auf den Feinschliff sollte man keinesfalls verzichten. Schleiffehler und Nachlässigkeiten kommen insbesondere beim Auftragen von Farbölen auf besonders unschöne Weise zum Vorschein.
- 4. Gründliches Abtragen ist das A und O: Es sollte kein Farb- oder Lacküberschuss stehen bleiben.
- 5. Im Zweifelsfall ist es ratsam, das Farbergebnis an einem kleinen Probestück zu testen, ehe man den gesamten Parkettboden bearbeitet. Vor allem bei Ahorn und Tropenhölzern sollte man unbedingt einen solchen Test durchführen. Aber auch bei allen anderen Holzarten kann es nicht schaden, sich vorher einen Eindruck vom Endergebnis zu verschaffen, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Das Projekt Bezirksjournal.at wird von David Reisner betreut. Da er lange Zeit in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz, im wunderschönen Peggau, aufgewachsen
ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.