Wer an die Campingsaison schlechthin denkt, der denkt an den Sommer. Das ist verständlich. Auf den ersten Blick ist der Winter denkbar schlecht geeignet für einen Urlaub, den man sich vor allem im Freien vorstellt.
Wer aber einen Camper hat oder zumindest vorhat, sich einen zu leihen, kann durchaus auch im Winter einen einzigartigen Campingurlaub erleben. Und wenn ihr neugierig darauf seid, was ihr von Wintercamping erwarten könnt, dann haben wir hier genau das richtige für euch.
Denn Wintercamping bietet Aktivitäten, die zu keiner anderen Jahreszeit möglich sind, wie Schneeschuhwandern und Langlaufen und das Versprechen von besonders winterlichen Wanderwegen, bei denen man sich nicht mit den Sommermassen herumschlagen muss und auch nicht in einem überteuerten Hotel übernachtet. Und besonders für Camping-Freunde eröffnet es ein halbes Jahr an neuen Möglichkeiten.
Wir haben eine Liste mit wesentlicher Ausrüstung und Expertentipps zusammengestellt, um euch auf das Campen im Winter vorzubereiten, auch wenn ihr noch komplette Anfänger seid. Egal, womit euch der Winter konfrontiert, wir zeigen euch, wie es geht!
Wo sollte ich im Winter campen?
- Bevor ihr startet, solltet ihr erstmal wissen, wo ihr hinwollt. In den Wintermonaten kann das tatsächlich eine schwierige Entscheidung sein, da die Optionen meistens begrenzter sind. Während viele Campingplätze ganzjährig geöffnet sind, gilt das absolut nicht für alle, was bedeutet, dass euer Lieblingsplatz möglicherweise gar nicht verfügbar ist.
- Dazu kommt, dass die meisten Warmwetter-Fluchtorte, besonders ums Mittelmeer, die auch im Winter noch angenehme Temperaturen haben, oft auch in der Off-Season schon Monate im Voraus ausgebucht sind.
- Tipps zu schönen Plätzen in den Alpen: https://www.bergwelten.com/a/winter-camping-die-11-schoensten-plaetze-der-alpen
Daher solltet ihr im Voraus recherchieren, welche Auswahl euch im Winter zur Verfügung steht. Und nur weil ein Campingplatz geöffnet ist, heißt das nicht, dass die Anreise unter Schnee einfach wird. Informiert euch also im Voraus auch über die Region und lest zumindest ein paar Reviews von anderen Wintercampern. So könnt ihr vielleicht ein schwerwiegenden Fehler verhindern.
Warm bleiben!
Vorbereitung ist alles. Das gilt nicht nur fürs Wintercamping, aber hier ist es besonders wichtig. Denn wer ans Wintercamping schlecht vorbereitet herangeht, riskiert mehr als einen enttäuschenden Urlaub, sondern in vielen Fällen die eigene Gesundheit. Es ist wichtig, an verschiedene Witterungsbedingungen angepasst zu sein und vor allem anderen einen warmen Schlafplatz zu haben.
In einem Camper mag man da bessere Chancen haben als im Zelt, aber auch hier ist man selbst bei angemessen gedämmten Wänden eben nicht in einem Wohnhaus. Wärmegewinnung ist das Stichwort, wenn man eine kalte Nacht im Camper angenehm überstehen will. Wer kein traditionelles Bett braucht, kann hierfür einen Winterschlafsack nutzen, der am besten einige Grad unter dem prognostizierten Tiefstwert liegt. Falls es auch hier zu kalt wird, kann man immer noch Kleidung mit in den Schlafsack stopfen, um zusätzliche Wärme zu gewinnen. Am besten besorgt man sich dazu noch eine Heizung für das Fahrzeug, die man auch bei Nacht sorgenlos anlassen kann. Wer lieber ein traditionelleres Bett hat, kann auch auf diesem Weg leicht Extrawärme aufbauen. Eine dicke Matratze und eine Heizauflage, am besten mit Heizungs-Support, können es euch auch im Winter mollig warm machen.
Und natürlich ist da noch das absolute Highlight für jeden Wintercamper: Das Lagerfeuer. Nicht ist schöner, als an einem kalten Wintertag an den Flammen zu sitzen und die Hitze auf der Haut zu spüren. Aber so ein Feuer darf man nicht überall machen.
Besonders auf Campingplätzen gibt es hierfür oft vorhergesehene Gebiete und selbst wenn nicht, sollte man immer eine Feuerschale mitbringen. Dazu sollte man auch Brennholz kaufen, da man nie weiß, was man vor Ort vorfindet, am besten so nah am Ziel wie möglich, um potenziellen Schädlingsbefall zu verhindern. Und im Winter will ohnehin keiner stundenlang durch den nächsten Wald staksen, nur um Feuerholz zu sammeln, das man eh erst von Regen oder Schnee trocknen muss.
Im Ratgeber zum Thema Vorbereitung auf das Wintercamping gibt es Informationen rund um die notwendige Ausrüstung und Vorbereitung, um Camping im Winter genießen zu können!
Immer ans Wetter angepasst
Kaltwetter-Camper haben alle eines gemeinsam, wenn es um ihre Outfits geht – sie wissen, wie wichtig Schichten sind.
Wer selten in der Kälte unterwegs ist, mag vielleicht denken, dass es mit einer dicken Jacke getan ist, doch je mehr Schichten man übereinander trägt, desto besser. Das baut nicht nur Schutzschichten auf, sondern schafft auch warme Luftpolster zwischen den einzelnen Kleidungsstücken, die den Körper warm halten.
- Und warme Kleidung ist nicht alles was man braucht. Nur weil es Winter ist, heißt das nicht, dass es nicht regnen wird. Wer dann keine wasserabweisende Jacke hat, wird sich auch mit allen Schichten der Welt noch eine Erkältung holen.
- Eine alte Weisheit unter Bergsteigern weist uns darauf hin, wie gefährlich Baumwolle in diesem Szenario werden kann, da sie sehr saugfähig ist und viel Feuchtigkeit aufnimmt, die dann den Körper abkühlt.
Gemäßigte Klimazonen erhalten den Löwenanteil ihrer Niederschläge von Dezember bis März, und trockene Hotspots, wie es sie besonders in Süditalien und Spanien gibt, können im Dezember und Januar wüstenähnliche Tiefsttemperaturen erleben.
Im Winter kann das Wetter oft von einem Moment auf den nächsten umschlagen, was mit jedem Jahr nur noch intensiver wird. Es lohnt also besonders beim Wintercampen auf jedes Wetter vorbereitet zu sein.
Tipp: Auch bei einem Familienurlaub in Kärnten gibt es die Möglichkeit, vor Ort Wintercamping zu erleben – die vielen Campingplätze in Kärnten laden dazu ein!
Das Wetter ist auch nicht für das Outfit ein entscheidender Faktor. Schwerer Schneefall kann, bei schlechter Vorbereitung, zur Katastrophe werden, wenn man deshalb mit dem Camper feststeckt. Darum ist es wichtig, dass man nicht nur Winterreifen auf dem Wagen hat, sondern besonders bei der Fahrt ins Gebirge auch Schneeketten für den Camper einpackt, sowie Schaufeln und Eiskratzer mitnimmt, für den Fall, dass man den Wagen mal manuell von Eis und Schnee befreien muss. Nach einem nächtlichen Schneefall auf einem Berg festzustecken, kann wortwörtlich lebensgefährlich werden. Überprüft deshalb vor der Reise immer die Wettervorhersagen prüft sie auch unterwegs regelmäßig – und macht euch einen Plan B, falls sich in letzter Sekunde herausstellt, dass das Ziel doch keine so gute Idee in der aktuellen Wetterlage ist.
Alternativ Tipp für Familien: Ein Urlaub am Bauernhof in der Steiermark bietet ebenfalls die Gelegenheit, mit Kinder neue Eindrücke zu erleben.
Fazit
Campen im Winter ist nicht für jeden, auch mit dem Camper. Es ist auf jeden Fall aufwändiger als das Äquivalent im Sommer. Doch besonders wer eine Liebe für das Campen entwickelt hat oder schon oft mit dem Camper unterwegs war, kann dem Campen in einer völlig anderen Umgebung, wie sie ein eisiger Winter bietet, etwas völlig Einzigartiges und Neues abgewinnen. Wir empfehlen es auf jeden Fall! Fangt nur vielleicht nicht direkt im Hochgebirge an. Das ist wirklich eher was für die Profis.
Das Projekt Bezirksjournal.at wird von David Reisner betreut. Da er lange Zeit in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz, im wunderschönen Peggau, aufgewachsen
ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.