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AK Anderl: Frauen am Arbeitsmarkt noch immer benachteiligt

FRAUEN AM ARBEITSMARKT: HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGSANSÄTZE

Frauen sind auch heute noch auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Obwohl sich die Arbeitsmarktzahlen nach den dramatischen Monaten der Pandemie langsam wieder erholen, sind Frauen nach wie vor von der Kinderbetreuung, Pflege und unbezahlten Hausarbeit betroffen, was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt einschränkt.

  • Renate Anderl, die Präsidentin der Arbeiterkammer, betont: „Es sind immer noch Frauen, die die Verantwortung für Kinderbetreuung, Pflege oder unbezahlte Hausarbeit tragen.
    Bei jungen Frauen gibt es die Befürchtung, dass sie Kinder bekommen könnten, was Vorbehalte seitens der Unternehmen hervorruft.
  • Wenn Frauen dann Kinder haben, gibt es Vorbehalte, weil sie aufgrund von Betreuungspflichten ausfallen könnten. Wenn die Kinder dann erwachsen sind, hören Frauen oft, sie seien zu alt, um für das Unternehmen zu arbeiten.“

Darüber hinaus verdienen Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen immer noch 36 Prozent weniger, wenn man Teilzeit-Beschäftigte mit einrechnet.

Leider hat die Corona-Pandemie die Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt zunichte gemacht, so dass es in diesem Bereich eher Rückschritte als Fortschritte gibt. Für die Arbeiterkammer sind folgende Maßnahmen unerlässlich, um die Situation zu verbessern:

Ausbau der Kinderbetreuung und Kinderbildung

Um den Arbeitsmarkt für Frauen attraktiver zu machen, müssen die Kinderbetreuung und die Kinderbildung ausgebaut werden. Es braucht mindestens eine Milliarde Euro mehr pro Jahr, um die Öffnungszeiten auszuweiten und die Anzahl der Plätze zu erhöhen. Die Arbeiterkammer fordert auch einen Rechtsanspruch auf einen Platz ab dem 1. Geburtstag des Kindes. Dies würde auch die Beschäftigungschancen für arbeitssuchende Frauen verbessern.

Qualifizierungsoffensive - Forderungen von AK Anderl

Qualifizierungsoffensive – Forderungen von AK Anderl

Umsetzung der Ergebnisse der Sozialpartnervereinbarung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Umsetzung der Ergebnisse der Sozialpartnervereinbarung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Schritt, um Frauen den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Dies umfasst unter anderem flexible Arbeitszeiten, Telearbeit und eine verbesserte Teilzeitbeschäftigung.

Bessere Karrierewege für Frauen in Vollzeit und Teilzeit

Um Frauen in Vollzeit und Teilzeit bessere Karrierewege zu ermöglichen, sind Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und Umschulungen notwendig. Die Weiterbildungsmaßnahmen müssen existenzsichernd sein und den Bedürfnissen der Frauen entsprechen.

Qualifizierungsoffensive & Diskriminierung

  • Um Frauen in Zukunftsbereichen zu fördern, ist eine Qualifizierungsoffensive notwendig. Die Unterstützung für Wiedereinsteigerinnen muss ausgebaut werden, um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
  • Die Diskriminierung von Frauen aufgrund von Familienstand, Herkunft oder Hautfarbe muss bekämpft werden. Unternehmen sollten bei der Einstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf ihre Qualifikationen achten, anstatt auf ihr Geschlecht oder andere irrelevanten Faktoren.

Aktive Ansprache von Frauen

Frauen, die erwerbstätig sein möchten, aber derzeit nicht aktiv nach Arbeit suchen, müssen als arbeitsmarktpolitische Zielgruppe angesprochen werden. Es muss mehr getan werden, um Frauen in allen Altersgruppen, insbesondere ältere Frauen, zu unterstützen.

Beibehaltung des höheren Anteils des AMS-Budgets für Frauen

Um Frauen bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, muss der höhere Anteil des AMS-Budgets für Frauen beibehalten werden. Dies würde dazu beitragen, dass Frauen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihre Karriere voranzutreiben.

Fazit

Die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Frauen sind immer noch von der Kinderbetreuung, Pflege und unbezahlten Hausarbeit betroffen, was ihre Beschäftigungsmöglichkeiten einschränkt.

Um die Situation zu verbessern, sind eine verbesserte Kinderbetreuung und -bildung, die Umsetzung der Ergebnisse der Sozialpartnervereinbarung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bessere Karrierewege für Frauen in Vollzeit und Teilzeit, eine Qualifizierungsoffensive, die Verhinderung von Diskriminierung, eine aktive Ansprache von Frauen und die Beibehaltung des höheren Anteils des AMS-Budgets für Frauen notwendig. Es ist an der Zeit, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu fördern und sicherzustellen, dass Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben.

 

David Reisner
David Reisner

Das Projekt Bezirksjournal.at wird von David Reisner betreut. Da er lange Zeit in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz, im wunderschönen Peggau, aufgewachsen

ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.

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