Die jüngsten Zahlen von Statistik Austria zu den Wohnkosten zeigen, dass das Wohnen in Österreich teuer ist. Allerdings steht nun Schlimmes bevor, da in knapp zwei Wochen rund 800.000 Mieter:innen mit einer Erhöhung der Richtwertmieten um 8,6 Prozent belastet werden, was etwa 160 Millionen Euro entspricht. Im Vorjahr wurden alle indexgebundenen Mieten um etwa 400 Millionen Euro erhöht. Der AK Wohnexperte Thomas Ritt fordert nun, dass die Regierung schnell handelt und einen Mietpreisdeckel einführt, um die Mieter:innen zu entlasten.
Der Mietpreisdeckel hat sich in anderen Ländern wie Dänemark, der Schweiz und Schweden bewährt und wirkt auch inflationsdämpfend. Die neuen Statistik Austria-Zahlen zeigen, dass die Hauptmietzinse im Jahresvergleich um sieben Prozent und die Betriebskosten um sechs Prozent gestiegen sind.
Dies liegt daran, dass Vermieter:innen die teuren Stromkosten für Aufzüge, Garagenbeleuchtung und andere Betriebskosten einfach auf die Mieter:innen abwälzen.
Wenn die Richtwertmieten im April um 8,6 Prozent erhöht werden, werden rund 800.000 Mieter:innen erneut mit mehr als 160 Millionen Euro belastet. Im Sommer werden dann auch die Kategoriemieten und viele indexierte freie Mieten steigen, was einen Teufelskreis darstellt, da die Inflation die Mieten und andere Preise wiederum treibt. Die Inflationsspirale muss daher unterbrochen werden.
- Die Statistik Austria beobachtet, dass rund zwei Millionen Österreicher:innen demnächst Probleme haben werden, ihre Wohnkosten-Rechnungen zu zahlen, was alarmierend ist. Mehrere Länder in Europa haben bereits wirksame Mietpreisbremsen eingeführt, um die Mieter:innen zu entlasten.
- Spanien und Portugal haben einen Mietendeckel von zwei Prozent eingeführt, Frankreich von 3,5 Prozent und Dänemark von vier Prozent.
- In der Schweiz darf die Miete nur um 40 Prozent der vorjährigen Inflation erhöht werden, was im Falle der anstehenden Richtwerterhöhung in Österreich 3,4 Prozent entsprechen würde. In Schottland gilt seit September praktisch ein Mietenstopp mit einer Null-Prozent-Grenze für Mieterhöhungen.
Die AK fordert einen Mietdeckel auf alle indexbasierten Mieten wie Kategorie-, Richtwert- und freie Mieten. Es darf höchstens eine Mieterhöhung im Jahr geben, die maximal zwei Prozent betragen darf. Die Regierung muss nun schnell handeln, um die Mieter:innen zu entlasten und die Inflationsspirale zu durchbrechen.
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ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.