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Moody’s: Türkische Anleihen sind nicht mehr „Ramsch“

Gute Nachrichten für die Türkei: Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität des Landes am Bosporus am Freitag heraufgestuft und türkische Anleihen damit von ihrem Ramsch-Status befreit. Die neue Bewertung ist „Baa3“ und steht für durchschnittlich gute Anlagen.

Der Ausblick ist dabei weiterhin stabil. Moody’s folgt damit einem allgemeinem Trend: Bereits im November 2012 hatte Konkurrent Fitch die Einstufung der Türkei verbessert. Bei Experten gilt der Schritt schon länger als überfällig, da die Türkei seit Jahren von einem starken wirtschaftlichen Aufschwung profitiert und am Markt schon länger teilweise wie eine verlässliche Investition gehandelt wurde.

Positive Entwicklung hält seit Jahren an

Moody’s betonte, die wirtschaftliche und finanzpolitische Situation des Landes habe sich in den letzten Jahren deutlich zum Positiven entwickelt. So sei die Schuldenlast innerhalb von nur vier Jahren um zehn Prozentpunkte auf nur noch 36 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gefallen – einen Wert, den die Agentur als akzeptabel einschätzt.

Eine wichtige Rolle dürften auch die guten Handelsbeziehungen der Türkei nach Asien gespielt haben. Der Staat gilt schon seit längerer Zeit als ein wichtiges Brückenland zwischen den beiden Kontinenten. Die Heraufstufung der Bonität macht es nun für die Türkei deutlich einfacher, sich neue Kredite auf dem Markt zu beschaffen, was die positive Entwicklung noch beschleunigen dürfte, wie türkische Analysten unmittelbar nach Bekanntwerden des neuen Ratings prophezeiten.

Deutlich größerer Kreis an potentiellen Investoren

Auch die Märkte reagierten sofort auf die neue Einstufung. Zehnjährige türkische Staatsanleihen wurden am Freitag mit Zinsen in Höhe von 4,64 Prozent gehandelt – einen tieferen Wert hatte es noch nie gegeben. Für die Türkei bedeutet dies, dass neues Geld in Zukunft sehr viel billiger zu beschaffen sein wird.

Dabei spielt auch eine Rolle, dass die neue Wertung als ein sogenanntes „Investmentgrade“ gilt: Türkische Anleihen werden nun auch für institutionelle Anleger mit strengeren Regeln interessant, nachdem sie zuvor als Risikoinvestition gegolten hatten. Der Kreis der potentiellen Anleger vergrößert sich dadurch deutlich und umfasst nun etwa auch Pensionskassen.

Noch keine Stellungnahme von Erdogan

In der Türkei wurde der Schritt verhalten positiv aufgenommen. Ali Babacan, der stellvertretende Ministerpräsident des Landes, betonte, die Aufwertung bringe die Situation näher an die Realität des Marktes. Keine Stellungnahme gab bislang Regierungschef Erdogan ab, der sich derzeit auf der Suche nach Investoren auf einer Reise durch die USA befindet – eine Aufgabe, die durch die neue Wertung deutlich einfacher werden dürfte. Erdogan gilt als scharfer Kritiker der Ratingagenturen und hatte sich in der Vergangenheit mehrfach lautstark über die schlechte Bewertung seines Landes beklagt.

David Reisner
David Reisner

Das Projekt Bezirksjournal.at wird von David Reisner betreut. Da er lange Zeit in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz, im wunderschönen Peggau, aufgewachsen

ist interessiert er sich für regionale Nachrichten und Geschichten aus den Bezirken. Er besucht regelmäßig Veranstaltungen vor Ort und berichtet über Neuheiten und spannende Nachrichten auch aus Ihrer Region und Ihrer Nähe. Privat ist er gerne auf Tanz-Veranstaltungen aktiv und sportlich aktiv.

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